Ertragswertverfahren

1. gross rental method; Verfahren zur Ermittlung des Wertes eines bebauten Grundstücks. Das E. beruht auf der Vorstellung, dass sich der gemeine Wert (Einheitswert) eines ertragbringenden Grundstücks aus dem mit ihm erzielbaren Ertrag ableitet. Beim E. handelt es sich um eine schematisierte ReinertragsKapitalisierungsmethode, bei der zwar von der Jahresrohmiete ausgegangen wird, aber die Bewirtschaftungskosten, marktüblichen Zinssätze und Gebäudeabschreibungen nach finanzmathematischen Regeln der Rentenberechnung in pauschalierter Form berücksichtigt werden. - Vgl. Grundstücksbewertung. - 2. Methode der Unternehmensbe- wertung, bei der anhand der Gewinne der Vergangenheit zukünftige Gewinne geschätzt werden. Der Zukunftsgewinn soll den normalen Gewinn bei gewöhnlicher Geschäftstätigkeit abbilden. Zur Ermittlung des Ertragswertes wird dieser Zukunftsgewinn mit einem Kalkulationszinsfuß, der dem landesüblichen Zinsfuß, d.h. dem Zins für langfristige Staatsanleihen, entspricht, diskontiert. Wird der Zukunftsgewinn als konstant (Rente) angenommen und die Lebensdauer des Unternehmens als unendlich, entspricht der durch das E. ermittelte Ertragswert dem Barwert einer ewigen Rente. Erwartungswert, expected value; statistische Maßzahl zur Charakterisierung der Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen X. Als Lageparameter kennzeichnet der E. das Zentrum der Verteilung, d.h. er gibt den im Durchschnitt erwarteten Wert der Zufallsvariablen (z.B. Rendite eines Wertpapiers) an. Der E. errechnet sich als Summe der mit den jeweiligen Wahrscheinlichkeiten gewichteten Realisationen der Zufallsvariablen. - Formal:                   Dabei bezeichnet E(X) den E. der Zufalls variablen X, xi die Realisationen von X,f(xj) die Wahrscheinlichkeitsfunktion von x_t bzw. f(x) die Dichtefunktion von x_L