Aktienbewertung
stock pricing. In einem effizienten Kapitalmarkt (Effizienz- markttheorie) entspricht der Wert einer Aktie stets ihrem Börsenkurs, der sich im Marktgleichgewicht ergibt. Für den einzelnen Investor sollte die A. deshalb nicht erforderlich sein, da er von den Ergebnissen der A. anderer, z.B. institutioneller Anleger indirekt über deren Angebot und Nachfrage oder direkt über ihre Empfehlungen profitiert. - Aktien verbriefen ihrem Eigentümer ein wirtschaftliches und rechtliches Eigentumsrecht an einem Unternehmen, das mit besonderen Mitgliedschaftsrechten verbunden ist (Mitgliedschaftsrechte des Aktionärs). Jeder Aktionär erhält einen Anteil aller künftigen Gewinne (als Dividenden oder als Wertsteigerung). Bei Liquidation wird der Erlös unter den Aktionären aufgeteilt. Außerdem haben Aktionäre ein Bezugsrecht für junge Aktien aus Kapitalerhöhungen. Besondere Rechte sind das Auskunftsrecht in der Hauptversammlung der AG und ein Anfechtungsrecht. Stammaktien beinhalten auch ein Stimmrecht, stimmrechtslose Vorzugsaktien hingegen eine Vorab- oder Überdividende. Je nach Mehrheitsverhältnissen kann diesen Rechten ein unterschiedlicher Wert zukommen. Stimmrechte sind für Kleinaktionäre i.d.R. wertlos. Anders als bei Anleihen (Anleihebewertung) hängt der Ertrag aus der Anlage für den Aktionär von den Erfolgsaussichten der AG ab, an der er beteiligt ist. Diese sind von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Marktposition des Unternehmens selbst abhängig. A. ist deshalb hauptsächlich Unternehmensbewertung. Jedoch kann ein Aktionär auch davon profitieren, wenn er eine Aktie zu niedrigen Kur- sen kauft und nach einer positiven Entwicklung der Rahmenbedingungen zu einem höheren Kurs verkauft. Ein Profit ist auch möglich, wenn ein Übernahmeangebot eines anderen Unternehmens aufgrund des Ertragswertes oder des Substanzwertes über dem Börsenkurs liegt. Von einem hohen Substanzwert profitieren die Aktionäre ansonsten allenfalls bei Liquidation. Die A. umfasst deshalb auch die Bewertung möglicher Sondersituationen und die Kursprognose. Verschiedene Bewertungsziffem dienen zur vereinfachten A. auf Basis der Erträge, etwa die fundamentalanalytischen Kennzahlen wie Dividendenrendite, Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Kurs-Cash-Flow-Verhältnis. Diese werden mit den Werten ähnlicher Unternehmen oder vergangenen Werten für das gleiche Unternehmen verglichen, um eine relative Bewertung der Aktie zu erhalten. - Vgl. auch Aktienanalyse, Finanzanalyse und Fundamentalanalyse.
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