Zinsempfindlichkeit

interest rate sensitivity. Die Z. zeigt an, wie schnell und wie stark sich die Kapitalnachfrage bei einer relativen Veränderung des Zinsniveaus verändert. In aller Regel wird unterstellt, dass die Kapitalnachfrage bei steigenden Zinsen fällt und umgekehrt, so dass durch diese negative Korrelation von Zinssatz und Kapitalnachfrage die Z. Werte zwischen -1 und 0 annimmt. Liegt eine inverse Z. (inverse Zinsstruktur) vor, so sind die Kapitalnachfrage und der Zinssatz positiv korreliert. - Der Zusammenhang zwischen einer Zinsänderung und der Kapitalnachfrage eines Unternehmens wird dadurch deutlich, dass eine Zinsänderung über die Zinsaufwendungen eines Unternehmens Einfluss auf die Gewinnerwartung und somit auch auf die Bereitschaft zu Investitionen und auf die Kapitalnachfrage hat. Zinsen, interest. Preis, den ein Schuldner dem Gläubiger für die leihweise und befristete Überlassung von Geld- oder Realkapital i.d.R. in Geld zu bezahlen hat. Neben der Zahlung in Geld besteht auch die Möglichkeit zur Vereinbarung eines Naturalzinses. Die Höhe der Z. hängt von der Höhe des Kapitalbetrags, der Laufzeit und der Höhe des Zinssatzes ab und wird in Prozent des überlassenen Geldbetrages pro Periode (z.B. Monat, Jahr) ausgedrückt. Nach der einfachen Zinsformel berechnen sich die Z. wie folgt: Aus volkswirtschaftlicher Sicht soll der Zins das Kapital in diejenige Verwendungsrichtung lenken, in der der höchste Ertrag zu erwirtschaften ist. - In der Praxis unterscheidet man zwischen der Nominalverzinsung eines Kredites oder Wertpapiers, die sich aus dem Nominalwert und dem Nominalzins ergibt, und der Effektivverzinsung, bei der zusätzlich noch der Erwerbskurs des Wertpapiers bzw. Gebühren bei Krediten und die Laufzeit Berücksichtigung finden. - Seitens der Banken wird zwischen Sollzinsen für ausgegebene Kredite und Habenzinsen für von Kunden hereingenommene Gelder unterschieden. - Werden Z. für nicht ausbezahlte Z. berechnet, spricht man von Zinseszinsen. - Vgl. auch Zinsrechnung.