Zinsstrukturkurve
Grafische Darstellung der effektiven Zinssätze von Wertpapieren an Geld-, Kredit- und Kapitalmärkten. Die Ursache für unterschiedliche Zinssätze liegt in der Differenzierung der Bonität, Fristigkeit und Denomination der Kapitalanlagen durch Investoren. Von einer normalen bzw. Z. wird gesprochen, wenn die Zinssätze für langfristige Gelder über den Zinssätzen für kurzfristige Gelder liegen. Von einer inversen Z. wird gesprochen, wenn kurzfristige Gelder höher verzinst werden als langfristige. Die Z. ist flach, wenn ein Zinssatz für alle Laufzeiten gilt. Von der Deutschen Bundesbank werden die Renditen umlaufender Bundesanleihen mit gleicher Restlaufzeit und Denomination laufend veröffentlicht. Die Darstellung der Entwicklung der Z. im Zeitablauf wird als Zinsstrukturgebirge bezeichnet. - Erklärungsansätze für die Entwicklung der Zinsstruktur liefern bspw. die Erwartungstheorie, die Liquidi- tätspräferenztheorie, die Marktsegmentierungstheorie oder die Preferred-Habitat Theorie. - Die im allgemeinen Sprachgebrauch synonym gebrauchten Begriffe Z. und Renditestrukturkurve werden teilweise auch mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt. Dabei wird die Z. lediglich auf die Fristigkeitsstruktur von Nullkuponanlei- hen und die Renditestrukturkurve auf Kuponanleihen bezogen.
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