Raid
Besondere Form einer feindlichen Übernahme (Hostile Takeover). Der feindliche Investor (Raider) versucht, die Aktienmehrheit an einer börsennotierten Gesellschaft ohne die Zustimmung des betroffenen Managements zu erlangen, das nach Erreichen der notwendigen Mehrheit i. d.R. sofort ausgetauscht wird. Jedoch verfolgt ein Raider mit der Akquisition keine leistungswirtschaftliche Zwecke, wie z.B. die Erzielung von Synergieeffekten durch die Zusammenarbeit seines eigenen und des übernommenen Unternehmens. Stattdessen plant der Raider, aus der Übernahme, der anschliessenden Restrukturierung und des abschliessenden Weiterverkaufes des Unternehmens einen Gewinn zu realisieren. Im Rahmen der Restrukturierung werden Maßnahmen wie die Unternehmenszerschlagung (Asset Stripping) oder der Verkauf des nicht betriebsnotwendigen Vermögens vollzogen. - Ziel eines R. sind unterbewertete Unternehmen, deren Marktkapitalisierung unter dem fundamental gerechtfertigten Wert der Einzelteile (innerer Wert) liegt. Dies gilt vor allem für Konglomerate, also Unternehmen, die mehrere Geschäftsfelder besitzen, die sich hinsichtlich der Leistungserstellung, der Produkte und der Märkte deutlich voneinander unterscheiden. Der Kapitalmarkt reagiert darauf häufig mit einem sog. Konglomeratsabschlag. - R. werden überwiegend durch Fremdkapital finanziert (Leveraged-Buyout, Junk-Bonds), das anschliessend aus dem übernommenen Unternehmen selbst zurückgezahlt wird.
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