Bilanzkennzahlen

balance sheet ratios; Sammelbezeichnung für die im Rahmen der Bilanzanalyse verwendeten Kennzahlen, durch die das im Jahresabschluss enthaltene Datenmaterial entsprechend der Analyseziele der Bilanzadressaten aufbereitet und dargestellt wird. Zu diesem Zweck werden die in den verschiedenen Positionen der Aktiv- und Passivseite der Bilanz enthaltenen Zahlen entweder in ihrer absoluten Höhe (absolute bzw. Grundzahlen), im Verhältnis zueinander (Gliederungs- und Beziehungszahlen) oder im Verhältnis zu einem Basiswert (Indexzahlen) zur Darstellung der Veränderung im Zeitablauf betrachtet. Zu den absoluten bzw. Grundzahlen zählen Einzelwerte, Summen und Differenzen, die zwar eine Vorstellung der zugrundeliegenden Größenordnung vermitteln, aber wegen des fehlenden Vergleichsmaßstabs nur eine begrenzte Aussagekraft besitzen. Unter Gliederungszahlen versteht man allgemeine Verhältniszahlen, bei denen, wie z.B. beim Fremdkapitalanteil, eine Teilgröße ihrer zugehörigen Gesamtgröße gegenübergestellt wird. Beziehungszahlen entstehen dagegen dadurch, dass Größen, die unterschiedlichen Gesamteinheiten angehören, einander gegenübergestellt werden. Dies ist z.B. bei der Liquidität ersten Grades der Fall, die sich aus dem Verhältnis der liquiden Mittel zum kurzfristigen Fremdkapital (FK) berechnet. Bei Indexzahlen wird zur Darstellung der zeitlichen Veränderung eine Bezugsgröße als Basiswert festgelegt, so dass die prozentuale Veränderung im Verhältnis zur Vörperi- ode dargestellt werden kann. B. dienen sowohl der Analyse der Finanzlage (Investitions-, Finanzierungs-, Liquiditätsanalyse), als auch der Ertragslage (Ergebnis-, Rentabilitäts-, Break-even-Analyse) eines Unternehmens. Ziel der Aufbereitung des in der Bilanz dargestellten Zahlenmaterials ist es, einen Vergleich mit früheren Perioden und anderen Unternehmen der gleichen oder einer anderen Branche oder einen Soll-Ist- Vergleich zu ermöglichen.