Mindestanforderungen an das Betreiben von Handelsgeschäften

Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen hat im Oktober 1995 eine "Verlautbarung über Mindestanforderungen an das Betreiben von Handelsgeschäften der Kreditinstitute" und ihrer ausländischen Niederlassungen erlassen, mit der es auf die anhaltenden internationalen Diskussionen über die erhöhten Reglementierungserfordernisse im Handelsgeschäft reagiert und die bisherigen Anforderungen um Vorschriften über Risikocontrolling und -management ergänzt hat. Die überwiegend organisatorisch ausgerichteten Mindestanforderungen, derer Einhaltung seit 1997 überwacht wird, stützen sich vor allem auf die "Richtlinien für das Risikomanagement im Derivativgeschäft" des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht von 1994. Festgeschrieben wird die Ges amt Verantwortung aller Geschäftsleiter eines Kreditinstituts für die ordnungsgemäße Organisation und Überwachung des Handelsgeschäfts, die entsprechende Rahmenbedingungen (bearbeitete Märkte und Kundenkreise; geschäftspolitische Strategien; Verfahren zur Messung, Analyse und Steuerung der Risiken; interne Kontroll- und Überwachungssysteme u.ä.) festzulegen haben. Ferner werden Anforderungen an den Aufbau eines internen Risikosteuersystems, Begrenzungen der Risikopositionen für Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie Anforderungen an die Begrenzung von Rechts- und Betriebsrisiken gestellt. Weitere Reglementierungen betreffen die Implementierung von Testphasen im Rahmen der Einführung von Geschäften in neuartigen Produkten, Anforderungen an Mitarbeiterqualifikationen und Vergütungssysteme, Aufbewahrungspflichten für revisionsrelevante Unterlagen sowie die Organisation der Handelstätigkeit mit der Forderung nach einer funktionalen Trennung zwischen Handel und Back-office-Bereich für den Arbeitsablauf der Handelstätigkeit.