Agency-Theorie

agency theory. Die A. untersucht Interessenkonflikte zwischen Vertragsparteien. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Manager eines Unternehmens (Agenten) nicht ausschließlich im Interesse der Eigentümer (Prinzipale), sondern i.d.R. auch zu ihrem eigenen Vorteil handeln. Da aufgrund von Informationsasymmetrien die Überwachung des Managements durch die Eigentümer nur eingeschränkt möglich ist, kann dies zu suboptimalen Entscheidungen aus Sicht der Eigentümer führen (Informationseffizienz von Finanzmärkten). Durch geeignete Vertragsgestaltung sollen die so entstehenden Agen- cy-Kosten verringert werden. Eine verstärkte Überwachung (^ Monitoring) oder eine Selbstbindung des Managements (Bonding) können die Agency-Kosten auf ein Minimum (Residual Losses) reduzieren. - Die A. steht im Gegensatz zur klassischen Finanzierungstheorie, die davon ausgeht, dass Entscheidungen des Managements unabhängig von den Interessen der Investoren getroffen werden können. - Weitere Interessenkönflikte können zwischen Fremd- kapitalgebern und den Eigentümern beziehungsweise dem Management bestehen. Insbesondere bei einem hohen Verschuldungsgrad steigt das Interesse der Eigentümer an riskanten Investitionen. Durch eine höhere Konkurswahrscheinlichkeit und eine intensivere Kreditüberwachung steigen die Fremdkapitalkosten um einen entsprechenden Risikoaufschlag (Risikoprämie). Dieser Risikoaufschlag stellt ebenfalls Agency-Kosten dar. Durch eine transparente Publizitätspolitik können diese Kosten verringert werden.